CUPID ONLY throws the Dart
Dido and Aeneas
Eine Aufführung über die Verstrickung des Jungen Cupido mit den Schicksalen der Oper Dido&Aeneas. Musik von Henry Purcell und Barry Guy
Concept
Im Mythos von Dido&Aeneas wird das ewige Thema der Zerrissenheit zwischen Pflicht und Gefühl, Herz und Verstand verhandelt. Aeneas, von den missgünstigen Hexen intrigant geleitet, opfert die Beziehung der politischen Pflicht. Dido geht an ihrer Liebe zugrunde und stilisiert sich durch ihren rituellen Selbstmord zur grossen Liebesverlassenen.
Unter dem Motto‚ ‘Cupid only throws the dart’ erforschen wir am Fallbeispiel‚ ‘Dido &Aeneas’ wie die Abenteuer des unvorsichtigen Cupido mit den Schicksalen der von seinem Pfeil Getroffenen vernetzt sind und präsentieren Purcell’s Oper in Form einer Konferenz über Cupido!
Credits
Inszenierung Claudia Blersch
Bühne/Video: Giulio Bernardi
Musikalische Leitung Howard Griffith
With
Leila Pfister, Michael Raschle, Peter Kennel, u. A.
Zürcher festspiele, St. Peter, 2010
…Diese Love Affair, bei Vergil nachzulesen und von Henry Purcell um 1689 vertont, nimmt Regisseurin Claudia Blersch zum Anlass, das Treiben des geflügelten Liebes(b)engels multimedial zu erforschen. Sie macht den achtköpfigen Chor zu Kongressteilnehmern und fasst die Rollen von Hexe, Zauberin und Spirit in einer Art Moderator zusammen. Eigentlicher Drahtzieher und eben «Gegenstand der Forschung» jedoch ist Cupido, der zwar nie auftritt, aber doch omnipräsent ist. Ihm ist eine Serie von Videoeinspielungen gewidmet, untermalt von zeitgenössischer Musik von Barry Guy, selbst am Kontrabass. Diese Sequenzen zeigen Leben und Exploits des blond gelockten Schützen in verschiedenen Altersstufen vom süssen Knirps über den frechen Teenager bis zum mutwilligen Rocker. Gespielt wird mit einem Minimum an Aufwand, einem Maximum an Gefühlen und einer Prise subtilen Humors: Während Aeneas Dido mit einem gigantischen Rosenbouquet betört, machen ihn die Hexen mit einem knallroten Ferrari gefügig. Es wird, bei allem Respekt vor der Vorlage, munter zwischen den Zeiten laviert: Nur die Hexen, sozusagen ein Relikt aus elisabethanischer Zeit, greifen in entsprechendem Barockfummel ins Geschehen ein.
Tagesanzeiger Zürich