Das Kinderfüchslein
Kinderoper nach dem ‚schlauen Füchslein’ von Janacek.
Concept
Überall summt und brummt es, dann quillt der Wald aus der Streichholzschachtel und viele Tiere, die niemals in der kleinen Schachtel Platz gehabt hätten, kommen durch diesen Wald auf die Bühne.
Der faule Dachs zum Beispiel ist ein ziemlich verwahrloster Geselle, der nie aufräumt und um sein Sofa ein entsprechendes Chaos aus Flaschen und Müll angehäuft hat.
ßGanz anders der zivilisierte Dackel, ein älterer Herr, der es sich in seinem beschränkten Leben so gemütlich wie möglich eingerichtet hat. Er besitzt sogar eine kleine zusammenklappbare Essausrüstung und wird aus der Küche mit gekochtem Essen versorgt, davon darf er dem Füchslein aber nichts abgeben: klar, dass es den eingebildeten Hahn killt und zurück in den Wald flieht…
Credits
Inszenierung Claudia Blersch
Ausstattung Katharina Raif
Musikalische Bearbeitung Alexander Krampe
Mit
Mitgliedern des Internationalen Opernstudios
Produktion Opernhaus Zürich
Aufführungen: 2006/07
Regie Claudia Blersch
Ausstattung Giulio Bernardi
Musikalische Leitung Charl de Villiers
With
Pascal Marti, Jan Rusko, Stephanie Bühlman, Christa Fleischmann, Rosina Zoppi, Catherine Frey, Chasper Curo Mani.
Theater Stok, Zürich 2014
Verspielt und poetisch: Fuchs und Jäger im Zauberwald.
Auf der Bühne kreucht und fleucht es in allen Formen und Farben, dass man sich ganz in den zauberhaften Details verlieren kann: Da tanzt ein Einhorn mit Schnapsflasche herum, ein Dachs tappt gemütlich durch die Gegend und Kinder tollen als schnuckelige Jungfüchse, als Fliegen oder als sich in einen Schmetterling verwandelnde Raupe auf der Bühne herum. Die Inszenierung von Claudia Blersch schöpft alle Spielmöglichkeiten aus und nimmt damit die Energie der Musik wunderbar auf. Auf der einen Seite ist das übermütige Spiel zwischen Tieren und Menschen, da sind die Kinder mit Begeisterung dabei, und gleichzeitig lässt sie aber die von Eros und Tod geprägte Spannung zwischen Jäger und Fuchs, die Auseinandersetzung mit Freiheit und Tod immer mitschwingen. Es ist der Inszenierung hoch anzurechnen, dass sie hier ein Risiko eingeht. Der märchenhafte, etwas melancholische Zauber von Musik und Inszenierung springt über auf das junge Publikum – und alle sind froh, dass das erschossene Füchslein am Ende sofort wieder auf der Bühne auftaucht und den Applaus entgegennimmt.
Tagesanzeiger Zürich
Oper ist eben oft alles andere als logisch. Und dann am besten, wenn sie nicht happy endet
„Das Kinderfüchslein“ ist eine Oper, kein Märchen, auch wenn Komponist Alexander Krampe und Regisseurin Claudia Blersch das sperrige Original von Leos Janacek geschickt verkürzen und kindergerecht arrangieren. Hinter Füchsen, Fröschen, Specht oder Dackel verstecken sich Menschen aus Fleisch und Blut. In der Oper singen sie, was sie denken und fühlen. Gut ist nicht immer gleich gut, böse nicht immer böse.
Blick