Das verzauberte Schwein
Kindermusical von Jonathan Dove
Konzept
Nur die Liebe kann verändern.
Prinzessinnen haben es manchmal nicht leicht. Sie müssen Frösche küssen oder stechen sich an Spindeln. Doch in diesem Musikmärchen kommt es noch viel schlimmer: Prinzessin Flora muss ein Schwein heiraten. So hatte sie sich ihren Tramprinzen nicht vorgestellt. Konfrontiert mit dem Anderen wird sie neugierig, lässt ihre Vorurteile hinter sich und macht sich auf den Weg ins Unbekannte. So lernt sie die Welt und die Liebe kennen.
Credits
Inszenierung Claudia Blersch
Ausstattung Wolfgang Gussmann/Susanna Mendoza
Musikalische Leitung Carrie Ann Matheson
With
Ruben Drole; Julia Riley; Irene Friedli; Deanna Breiwick, Ivana Rusko, Martin Zysset, Sen Guo, Cheyne Davidson, Judith Schmid, Reinhard Mayr, Lin Shi, Alex Lawrence, David Margulis
Opernhaus Zürich 2015/2016
Wunderbar deftig, wunderbar poetisch
Wie hinreissend klar, klug und pointenreich dieser Mix aus Märchenklischees ist, zeigt sich so richtig, wenn Flora drei Paar Eisenschuhe kaputtlaufen muss, um ihr mittlerweile von einer bösen Fee gekapertes Schwein zurückzubekommen. Zum Ehepaar Nordwind, zum Mond und zur Sonne kommt sie auf ihrer Wanderung und jede dieser Szenen ist ein Bijou für sich: wunderbar deftig, wunderbar poetisch, wunderbar überdreht. Die Kinder freuen sich über den kleinen Pinguin und den furzenden Herrn Nordwind, über die blinkenden Sternlein und das riesige Krokodil; die Grossen dazu noch über schräge Reime und den musikalischen Schwung.
Tagesanzeiger Zürich
Borstenliebe
Das Opernhaus Zürich verwandelt sich mit dieser lustvoll-schmutzigen Kinderoper in einen Saustall: Regisseurin Claudia Blersch erzählt die Geschichte mit viel Poesie und beeindruckenden Gimmicks. Ein zehn Meter langes Krokodil kommt da vor, eine Stepptanz-Nummer und ein Zirkuszelt samt Roncalli-Kostümen. Das gute alte Illusionstheater erhält hier viel Raum. Aber es gibt kein didaktisches Belehren, kein Moralisieren, keinen erhobenen Zeigefinger. Die Oper soll verzaubern, mitreissen und unterhalten! Und ganz nebenbei auch noch ein bisschen Dreck in einen sonst so hochglänzenden Opernbetrieb bringen.
ch/Newsnet
Nicht mal die Kusszene war peinlich
Höllenfahrt, Tortenschlacht, schweinisches Schlammbad – kein Spektakel, das nicht ein Element der Zürcher Kinderoper sein kann. Aber jetzt kommts: dieser Abend ist durchdrungen von Charme und Poesie. Im Kindermusical „Das verzauberte Schwein“ wird mit dem Genre Theater virtuos gespielt, da werden Erwartungen genauso unterlaufen wie Klischees überzeichnet. In dieser Aufführung wird das grosse Leben reflektiert. Das Gefühl der Liebe, die Schwierigkeiten der Ehe – und eine ganz wichtige Lehre: zur Überwindung des Scheiterns gehört ein eiserner Wille.
NZZ