Hinter Masken
Kurzoper von Anno Schreier nach einer Erzählung von Haruki Murakami.
Concept
„Vielleicht wird es niemals Morgen…“ (Kumiko)
Manchmal hat das, was wir im Traum erleben einen unmittelbar grösseren Wirklichkeitsgehalt als die ‹eigentliche› Realität nach dem Erwachen.
Toru hört seine tote Frau weinen. Allmählich vermischen sich ihm Erinnerung und Traum, Kumiko scheint überall, für einen Moment überschreitet er die Grenze zum Totenreich.
Credits
Inszenierung Claudia Blersch
Video Sven Ortel
Bühne Jörg Zielinski
Kostüme Jeanette Seiler
With
Sen Guo, Valery Murga, Andreas Winkler, Reinhard Mayr
Produktion: teatro minimo, Opernhaus Zürich,
Aufführungen: 2009
Der Wahrnehmung auf der Spur
In der Pantomime erreicht die Regisseurin Claudia Blersch durch das Mittel der Vervielfachung eine starke Wirkung: drei als Gockel verkleidete Männer machen sich an neun Frauen heran, die alle die gleiche strohblonde Perücke tragen. Diejenige, die ermordet wird, entpuppt sich nach der Demaskierung als Kumiko…Durchgehend dramatisch ausgerichtet, erzeugt die Vorstellung Emotionen, Spannung und Abwechslung.
NZZ
Wirklichkeit oder Albtraum?
Ein instrumentales Intermezzo gibt Raum für die Choreographie von Gewalt von Männern und eine Duettszene führt arios berührend zur Erkenntnis der unüberbrückbaren Entfremdung. Ein spannender Beitrag zum grossen Diskurs der Geschlechter geht hier- von Claudia Blersch erhellend inszeniert – über die Bühne.
Der Landbote
Die vielschichtigste und spannendste Aufführung des Abends.
Was genau passiert ist, erfahren wir nur andeutungsweise. War es Mord, Vergewaltigung?
Vielleicht wird es niemals morgen…
Ein Schweben zwischen Traum und Realität. Mit rätselhaften Kindfrauen und gockelhaften männlichen Wesen bebildert Claudia Blersch die Männerfantasien des Intermezzos.
art-tv